Wandern & Trekking

Hüttentouren mit Kindern: Tipps und Packliste von der Tierberglihütte

Kleiner Junge in namuk-Kleidung läuft lachend auf die Kamera zu, im Hintergrund die Tierberglihütte

Gastautorin: Melanie Gath

Eine Hüttentour mit Kindern klingt nach Abenteuer, Freiheit – und vielleicht auch nach ein paar Fragezeichen. Was muss mit? Wie bleibt die Stimmung gut? Und worauf sollte man bei Wetter, Höhe und Ausrüstung achten?

Nina und Toni von der Tierberglihütte wissen das aus eigener Erfahrung. Seit fünf Jahren leben sie mit ihrer Familie auf 2795 m ü.M., mitten in der Gletscherwelt am Steingletscher/Sustenpass. Mit dabei: Sohn Yannick (2) und die kleine Melina, die Anfang 2025 geboren wurde. Ihr Alltag ist für viele unvorstellbar, aber für diese Familie ist es ein wahrgewordener Traum – und dabei voller praktischer Erkenntnisse für Familien, die sich ins Hüttenabenteuer wagen wollen.

Auf der Suche nach Tipps zum Thema Hüttentouren mit Kindern dachte ich mir, warum nicht Nina von der Tierberglihütte fragen. Das Paar war und ist selbst, wann immer möglich, in der Natur, “auf Ski, in Steigeisen, Kletter- oder Wanderschuhen“ unterwegs. Und dann leben und bewirtschaften sie selbst einen dieser Hüttenstops. Daher bin ich mir sicher, genau die Richtige zu fragen.

Atemberaubend schöne Aussicht auf die Tierberglihütte bei Abendstimmung

Auf Tour gibt es unglaublich viel zu entdecken

Gibt es im Leben dort hoch oben in der Gletscherwelt eigentlich überhaupt noch Zeit und Lust, in die Berge zu gehen? Und geht die Familie mit den Kindern schon Touren? “Da sind sie eigentlich noch zu klein”, sagt Nina. Und während der eigentlichen Wandersaison laufe auf der Hütte natürlich am meisten. “Mit Yannick gehen wir schon auch wandern. Und in der Kletterhalle waren wir im Winter schon mal.”

In diesem Jahr sollen die ersten Ski-Fahrversuche gestartet werden. Nina sagt: “Wenn sie in das Alter kommen, dann ist es auf jeden Fall ein Wunsch von uns, wieder mehr mit ihnen in die Berge zu gehen. Auch für uns.” Denn es sei ja schon so, dass in einem Leben mit Kindern das eigene “Luxusleben mit Sport und Hobbies” zu kurz komme. Aber die Hoffnung sei gross, dass es dann irgendwann wieder besser möglich ist.

Aber was gehört nun unbedingt in den Rucksack, wenn man mit seinen Kindern auf eine Hüttentour startet? Als erstes kommt die vielleicht etwas überraschende, aber umso ehrlichere Antwort: “Bei Yannick muss der Nuggi dabei sein, für Notfälle und fürs Schlafen. Und ein kleines Spielzeugauto, weil das einfach zu seinen wichtigsten Dingen gehört.” Aber sonst glaubt sie fest daran, dass es bei einer solchen Tour so viel Neues zu entdecken gibt, dass es an Spielzeug oder anderen Beschäftigungs-Zutaten nicht viel braucht. “Du wirst immer etwas Neues entdecken, was sie spannend finden.” Dann ergänzt sie noch: “Ersatzkleider, Trinken und etwas Knabberzeug vielleicht.”

Kleiner Junge in namuk-Kleidung läuft auf einem steinigen Weg in den Bergen entlang

Die Sonnenbrille ist ein Muss auf dem Gletscher

Als ich nachfrage, wie warm es bei ihnen auf knapp 3000 m ü. M. jetzt im Sommer werde, sagt Nina, dass sie in diesem Jahr schon auf warme 19 Grad gekommen seien. Sonst aber lägen die maximalen Temperaturen eher so bei 15 Grad.

Die Sonne habe allerdings eine unglaubliche Kraft, vor allem in der Höhe. Daher müssten unbedingt Sonnenschutz und Sonnenbrille immer dabei sein. “Beim Wandern ist die Sonnenbrille vielleicht kein Muss, aber hier auf dem Gletscher schon”, erklärt sie. Yannick wisse auch schon genau, dass er sich immer vor dem Rausgehen eincremen muss. “Und ich würde Kindern immer etwas auf den Kopf setzen”, sagt Nina.

Kleindkind in namuk-Kleidung und mit Sonnenbrille im Schnee grinst in die Kamera

Sonst bei der Kleidung sei es einfach wetterabhängig. Sie zählt auf, was Yannick auf der Hütte im Normalfall trage: “Langarm-Shirt, stabile Hose, Wanderschuhe, Brille und Mütze. Bei Regen dann zusätzlich die Regenhose, und eine Jacke.” Gerade eben erst habe sie wieder beobachtet, wie Yannick aus dem Regen ins Zimmer kam, und die Tropfen auf seiner Regenjacke von namuk nur so abperlten.

Sie fügt hinzu, dass Yannick eher ein Warmblüter sei und oft nur die Fleecejacke von namuk trage, wenn andere Kinder vielleicht doch noch etwas Wärmeres brauchen.

Hier kommt eine kleine Packliste, die ich mit Nina für euch und eure Hüttentouren mit Kindern im Sommer zusammengestellt habe:

Bunte Packliste mit Produkten, die auf einer Wanderung mit Kindern nicht fehlen dürfen

Was, selbst wenn der Rucksack schon perfekt gepackt ist, manchmal noch fehlen kann, ist die Motivation bei unseren kleinen Abenteurern. Auch da frage ich nach. Nina erzählt: “Natürlich gibt es auch bei uns Phasen, in denen er nicht raus möchte. Aber sobald er dann draussen ist, will er nicht wieder rein.” Es könne passieren, dass er sich in einem Moment noch lautstark wehre und kaum habe er den ersten Fuss in die Natur gesetzt, sei alles gut. “Manchmal spielt er dann eine Stunde im Sandkasten, manchmal aber auch nur fünf Minuten und sucht dann irgendwelche Blumen oder sammelt Federn von unseren Hühnern. Oder er geht auf Wanderschaft.”

Junge in namuk-Kleidung und mit Sonnenbrille grinst in die Kamera

Hüttentouren mit Kindern: Auf das eigene Kind hören

Bei der Tourenplanung mit Kindern empfiehlt Nina, Routen zu wählen, die dem Kind wirklich entsprechen. Es gehe nicht darum, möglichst weit oder hoch zu kommen, sondern darum, dass das Kind Freude am Unterwegssein behält: “Geht einfach einen Weg, bei dem ihr wisst, dass euer Kind das kann. Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, als das Kind zu zwingen, weiterzugehen, auch wenn es nicht mehr mag oder keine Freude daran hat.” So verliere es leicht die Lust – selbst die grössten Entdecker und Abenteurer könnten dadurch langfristig den Spass an der Natur verlieren. “Ich glaube, das ist einfach das Wichtigste: auf das Kind hören und auf die Fähigkeiten des Kindes achten”, sagt Nina.

Junge mit namuk-Jacke hebt lachend die Arme in die Luft, im Hintergrund die Tierberglihütte

Ein besonders wichtiger Hinweis betrifft das Skitourengehen mit Kindern im Winter. Wer die Kleinen in der Kraxe mitnimmt, sollte sich bewusst sein, dass sie darin kaum Bewegung haben – und entsprechend schnell auskühlen können. Die Gefahr einer Unterkühlung ist gross. Gleichzeitig bestehe aber auch das Risiko einer Überhitzung, wenn Eltern durch die eigene Anstrengung nicht genau spüren, wie es dem Kind gerade geht. Wer unterwegs auf passende Kleidung und durchdachte Details achtet, sorgt für mehr Sicherheit und Komfort.

Familie sitzt auf einem Felsen vor der Tierberglihütte

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