Gastautorin: Whitney Buchli
Ein Blick auf den ökologischen Fussabdruck eines Skiwochenendes
Wir und unsere kleinen Abenteurer lieben das Skifahren. Allerdings hat es leider auch eine Schattenseite, die viele von uns manchmal vielleicht gar nicht so präsent haben. Der CO2-Fussabdruck eines Skiwochenendes setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: die Emissionen durch die Anreise, die Energie für den Betrieb der Skilifte und die Auswirkungen der künstlichen Beschneiung. Viele Skigebiete nutzen Kunstschnee, um die Saison zu verlängern – das bedeutet zwar mehr Schneeabenteuer, geht aber auch mit einem hohen Wasser- und Energieverbrauch einher. Dazu kommt, dass Unterkünfte und Restaurants in den Bergen leider oft echte Energiefresser sind: Beheizte Zimmer, warme Duschen und gemütliche Essensbereiche benötigen viel Strom, um den Komfort der Gäste zu gewährleisten. Wir glauben daran, dass es für all die Familien unter uns, die auch ihren ökologischen Fussabdruck verringern möchten, wertvoll ist, all diese Punkte zu kennen, zu verstehen und damit bewusstere Entscheidungen für die Umwelt zu treffen.
Eine Familie bei dem Versuch nachhaltig Ski zu fahren
Gemeinsam entdecken, wie wir unsere Umweltbelastung minimieren können
Wir haben uns die Frage gestellt, ob es möglich ist, das Skifahren zu geniessen und dabei dennoch Rücksicht auf unseren Planeten zu nehmen. Diese Frage hat uns sehr beschäftigt. Skifahren ist zweifellos ressourcenintensiv, aber wir wollten herausfinden, wie wir unseren ökologischen Fussabdruck verkleinern und dennoch den Winter in vollen Zügen geniessen können. Also setzten wir uns gemeinsam mit unseren Kindern hin und suchten nach umweltfreundlichen Skigebieten, nachhaltigen Unterkünften und Aktivitäten, die unseren Wunsch nach weniger Ressourcenverbrauch und geringeren Emissionen unterstützen. Was wir dabei entdeckten, hat uns positiv überrascht: Verantwortungsbewusstes Skifahren ist möglich. Daraus können sogar einzigartige und unvergessliche Erlebnisse für die ganze Familie werden.
Schritt 1: Auswählen eines umweltfreundlichen Skigebiets
Warum wir uns für Tenna entschieden haben, den Heimatort des ersten solarbetriebenen Skilifts der Welt
Eine der ersten Erkenntnisse unserer Suche: die Wahl des Skigebiets kann einen riesigen Unterschied machen. Grosse, kommerzielle Skigebiete verbrauchen oft Unmengen an Energie. Deshalb fiel unsere Wahl auf Tenna, ein kleines Juwel in den Schweizer Alpen mit dem weltweit ersten solarbetriebenen Skilift. Dieser Lift wird ausschliesslich mit erneuerbarer Energie betrieben, und das Skigebiet selbst verfolgt einen bewussten, nachhaltigen Ansatz, indem es auf künstliche Beschneiung verzichtet. Mit unserer Entscheidung für dieses Urlaubsziel konnten wir den ökologischen Fussabdruck der Familie verkleinern – und die Kids fanden es aufregend, an einem so innovativen Ort Ski zu fahren.
Für alle Familien, die nachhaltiger im Schnee unterwegs sein möchten, bietet Schweiz Tourismus eine hilfreiche Übersicht über Skigebiete, die auf Nachhaltigkeit setzen.
Schritt 2: Übernachten in umweltfreundlichen Unterkünften
Eine Nacht in einer renovierten Scheune: Geschichte und Nachhaltigkeit verbinden
Mit unserer Entscheidung, in einer liebevoll renovierten alten Scheune zu übernachten, entstanden wertvolle Gespräche mit den Kindern - über Nachhaltigkeit. Anstatt neue Materialien zu verwenden, wurde die Scheune mit umweltfreundlichen Ressourcen sorgfältig restauriert und wurde damit zu einem umso spannenderen Ort mit Charme. Der Gedanke, Dingen ein zweites Leben zu schenken, begeisterte unsere Kinder sofort. Sie erkannten schnell, dass es nicht immer darum geht, Neues zu kaufen, sondern auch darum, Vorhandenes wiederzuverwenden – ein Prinzip, das Marken wie namuk mit ihrem ReUse-Shop (derzeit nur in der Schweiz verfügbar) greifbar machen. Für unsere Familie wurde es zur Selbstverständlichkeit, gut erhaltene Kleidung weiterzugeben und so Ressourcen zu schonen, ganz wie die Scheune, die ihr zweites Leben feierte. So konnten die Kinder verstehen, wie kleine Entscheidungen, ob bei Unterkünften oder beim Kauf, Grosses für die Umwelt bewirken.
Schritt 3: Lokal und verantwortungsbewusst essen
Wie die Wahl lokaler Lebensmittel den CO2-Fussabdruck unserer Skiferien reduziert
Auch bei dem Thema Essen gibt es auf Reisen viele einfache Möglichkeiten, den ökologischen Fussabdruck zu verringern – ein Bereich, der oft übersehen wird. Anstatt auf importierte oder stark verarbeitete Lebensmittel zu setzen, entschieden wir uns für regionale Spezialitäten wie Pizokel und Capuns, zubereitet mit Zutaten von nahegelegenen Bauernhöfen. Mit dem Genuss dieser lokalen Gerichte reduzierten wir die CO2-Emissionen, die durch den Transport von Lebensmitteln entstehen. Und es brachte uns gleichzeitig die Kultur der Region näher. Unsere Kinder hatten grossen Spass daran, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken, und wir fühlten uns gut, weil wir mit unserer Wahl die örtlichen Bauern unterstützten und die Umwelt schonten. Dank einer neuen Schweizer Verordnung, die vorschreibt, das Herkunftsland beispielsweise von Fleischprodukten auf der Speisekarte anzugeben, wird es zunehmend leichter, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen.
Schritt 4: Erkunden umweltfreundlicher Winteraktivitäten
Schlittenfahren und Schneeschuhwandern: Winterspass ohne CO2-Fussabdruck
Skifahren ist zweifellos das das Highlight unter den Winterabenteuern. Doch wir haben entdeckt, dass es noch viele andere Aktivitäten gibt, mit weniger Impact, die genauso viel Spass machen. An einigen Nachmittagen fuhren wir mit den Schlitten die verschneiten Hügel hinunter, oder wir erkundeten die Winterlandschaft bei Schneeschuhwanderungen – beides Aktivitäten, die keine Lifte, Beschneiungsanlagen oder energieintensive Infrastruktur erfordern. Diese alternativen Winterabenteuer ermöglichten es uns, die ruhige Winterlandschaft auf eine achtsame und umweltfreundliche Weise zu erleben. Auch die Kinder hatten einen unglaublichen Spass und freuten sich über die Abwechslung und die Chance auf so unterschiedliche Arten den Schnee zu geniessen.
Unser Learning: Du musst nicht perfekt sein
Kleine Schritte können einen grossen Unterschied machen
Unsere Reise an diesen Ort hat uns gezeigt, dass es nicht um Perfektion geht. Es geht vielmehr darum, bewusste und achtsame Entscheidungen zu treffen. Besonders wertvoll war es, unsere Kinder in diese Entdeckungen und Erkenntnisse einzubeziehen. So konnten sie verstehen, wie unsere Entscheidungen – von der Wahl der Unterkunft bis zu den Aktivitäten – einen Einfluss auf die Natur und die Menschen um uns herum haben. Und noch wichtiger, dass sie verstanden, mit ihren Entscheidungen einen positiven Unterschied machen zu können.
Es ist nur natürlich, dass wir das, was wir lieben, auch schützen wollen. Indem wir unseren Kindern beibringen, wie wichtig es ist, Verantwortung für die Natur zu übernehmen, legen wir den Grundstein für ein umweltbewusstes Handeln. Ob durch die Wahl eines solarbetriebenen Skilifts oder das Entscheiden für regionale Lebensmittel – kleine Schritte können Grosses bewirken. Gemeinsam können wir als Familie den Zauber des Winters geniessen und dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Lasst uns gemeinsam die Schönheit unseres Planeten für kommende Generationen bewahren.