Die kalte Jahreszeit hat ihren eigenen Zauber: Atemwolken in der Luft, raschelndes Laub unter den Stiefeln und dieser besondere Moment, wenn das erste Feuer im Wald oder im Garten knistert. Genau für solche Augenblicke gibt es das neue DIY von Gabrielle von kindwaldundwiese – ein warmes, sinnvolles Projekt, das perfekt in Herbst, Winter und die Adventszeit passt.
Nachdem uns Gabrielle bereits mit Gräserherzen, Zwergenhütten, Schilfschiffchen, einem Barfusspfad aus Naturmaterialien verzaubert hat, zeigt sie uns heute ein Projekt, das aus kleinen Alltagsresten etwas Nützliches und Wunderschönes erschafft: Feueranzünder in Herzform – aus Naturmaterialien, Kerzenresten und WC-Rollen. “Ein nachhaltiges DIY, das nicht nur praktisch, sondern auch ein Geschenk voller Wärme ist”, wie Gabrielle sagt.

Was braucht ihr?
Die Idee dazu entstanden sei relativ spontan. “Unsere Kinder experimentieren allgemein sehr gerne mit Feuer und dürfen dies auch. Wir begleiten und unterstützen. Ich habe selber in meiner Schulzeit einmal zum Thema Steinzeit Birkenpech hergestellt und fand das total faszinierend”, erzählt Gabrielle. Das habe sie dann den Kindern gezeigt. Feueranzünder aus Klorollen zu basteln, sei ein Klassiker. “Diese in Herzform zu bringen, kannte eines der Kinder von der Schule. So kam eines zum anderen.”

Für diese Feuerstarter nutzt ihr Materialien, die ihr entweder zuhause schon habt oder beim Spaziergang findet – ganz im Sinne eines nachhaltigen Bastelabenteuers:
-
Leere WC-Rollen
-
Gummibänder
-
Naturmaterialien, die gut brennen: Birkenrinde (nur von Totholz!), Lärchenzapfen, Sägespäne, kleine Holzspäne
-
Kerzenreste oder Wachsreste
-
Alte Blechdose zum Wachs schmelzen
-
Ein Backblech oder Gefäss mit etwas Sand
-
Brotmesser zum Schneiden
„Wir verwenden nur Dinge, die ohnehin vorhanden sind oder die man beim Spazierengehen findet“, erklärt Gabrielle. „Birkenrinde brennt dank ihrer Öle sehr gut – schon in der Steinzeit nutzte man sie, um Feuer zu entzünden. Und Kerzenreste bekommen so ein zweites Leben.“

So wird’s gemacht: Herz für Herz
1. Naturmaterialien sammeln & vorbereiten: Birkenrinde (nur von Totholz!), Zapfen und Sägespäne klein brechen oder schneiden. Alles gut durchtrocknen lassen – je trockener, desto besser.

2. WC-Rolle in Herzform bringen: Die Rolle flach drücken, Kanten nachfahren, dann eine Seite eindrücken und die andere zu einer Spitze formen – so entsteht ein Herz. Mit einem Gummiband fixieren.

3. Herzen füllen: Die trockenen Naturmaterialien locker in die Herzform füllen.

4. Sandbett vorbereiten: Ein wenig Sand in ein Blech geben und die Herzen hineinstellen. Das verhindert, dass Wachs ausläuft.

5. Wachs schmelzen: Kerzenreste in einer alten Blechdose im Wasserbad erwärmen, bis sie flüssig sind.
6. Wachs eingiessen: Vorsichtig das flüssige Wachs in die gefüllten Herzen giessen.

7. Anziehen lassen: Kurz warten, bis das Wachs fest, aber noch nicht hart ist.
8. Zerschneiden: Die Rollen mit einem Brotmesser in kleine Herz-Feueranzünder schneiden.

9. Dekorieren & verschenken: In ein Glas füllen, mit Juteschnur, Beeren, Grün oder Zapfen dekorieren – perfekt als Geschenk oder für gemütliche Feuerabende.

Tipps & Tricks
„Je trockener die Materialien, desto besser brennen die Anzünder“, sagt Gabrielle. Ihre Kinder haben die gesammelten Naturmaterialien sogar einen Tag auf der Heizung trocknen lassen.

Ein Brotmesser schneidet das noch leicht warme Wachs besonders sauber. Das Projekt eignet sich für verschiedene Altersstufen: Kleinere Kinder können super beim Sammeln, Füllen und Formen helfen. Das heisse Wachs sollte aber ein älteres Kind oder ein Erwachsener giessen. Plant genug Zeit ein – das Projekt darf sich über mehrere Nachmittage ziehen.

Für jedes Alter geeignet
Dieses DIY eignet sich für Kinder ab etwa 4 Jahren bis weit ins Teenageralter – und eigentlich für alle, die Feuer, Natur und gemütliche Winterabende lieben. Es ist ein Projekt, bei dem eigentlich alle mithelfen können“, sagt Gabrielle. Jüngere Kinder sammeln Zapfen und Rinde oder helfen beim Formen der Herzen, grössere schneiden und giessen das Wachs – natürlich unter Aufsicht.
Und wichtig: Perfektion ist kein Ziel hier. „Auch wenn die Herzen etwas schief werden – Hauptsache, es macht Spass!“

Warum dieses Projekt besonders ist
Was Gabrielle daran am meisten liebt? „Dass man dafür viel draussen ist – beim Sammeln, beim Giessen, und später dann am Feuer. Und die Idee, damit schöne Lagerfeuermomente zu verschenken, besonders in der dunkelsten Zeit des Jahres, gefällt uns besonders gut.“ Die Kinder sind stolz, wenn „ihr Herz“ später ein Feuer entfacht. „Und sie waren völlig fasziniert davon, dass Birkenrinde sogar brennt, wenn sie nicht ganz trocken ist“, erzählt Gabrielle.
Und gleichzeitig lernen sie ganz viel: über Feuer, Naturmaterialien, Recycling und Steinzeitwissen, ohne dass es sich wie Lernen anfühlt. Die feinmotorischen Aufgaben (Falten, Füllen, Schneiden) fördern ihre Fingerfertigkeit, und das Sammeln bringt Bewegung und Achtsamkeit.

Gemeinsame Wintermomente
Beim gemeinsamen Sammeln und Basteln lernen Kinder, Materialien mit neuen Augen zu sehen: Wie fühlt sich Birkenrinde an? Welche Zapfen sind trocken genug? Was brennt am besten? „Draussen sein verbindet uns als Familie sofort“, sagt Gabrielle. „Die Kinder sind ruhiger, neugieriger – und das eigene Feuer nach dem Basteln ist natürlich das Highlight. Da schmecken die Cervelats besonders gut!“
Die Vorweihnachtszeit ist für Familien, gerade auch mit mehreren Kindern, schon eine Challenge, findet Gabrielle. Es kann schnell zu viel werden. “Auch wir müssen da sehr gut planen und auch mal bewusst auf Dinge verzichten, zugunsten von mehr gemeinsamer Zeit.”
Zeit zu haben, füreinander und miteinander, näher zusammenrücken und sich an kleinen Dingen zu freuen, ist das, was die Adventszeit für sie besonders macht. “Projekte wie dieses gehören für uns dazu: gemeinsam gestalten, draussen sein, Sinnvolles herstellen und anderen eine Freude machen”, fasst sie zusammen.

Ein kleines Herz, das Wärme schenkt
Ob für die Adventszeit, als Geschenk – “die Herzen haben wir bereits mehrfach verschenkt, an Grosseltern, Freunde und Nachbarn. Sie kommen immer total gut an!” –, für gemütliche Lagerfeuerabende oder als Naturprojekt mit Kindern – diese kleinen Herzanzünder bringen Wärme in die kalte Jahreszeit. Und sie erinnern daran, wie viel Freude in den einfachen Dingen steckt: Sammeln, gestalten, draussen sein und gemeinsam ein Feuer entzünden.
Ein kleines Projekt – mit grosser Wirkung.























